Blumenteppiche
von Stephan Wiltsche
In lange Zeit katholisch geprägten Landschaften – wie es das württembergische Allgäu weitgehend darstellt – haben sich Bräuche im Laufe des Kirchenjahres bis heute erhalten. Dazu zählt auch das feierliche Ausschmücken der religiös geprägten Dorf- und Stadtprozessionen. Ein reiches Prozessionswesen gab und gibt es um den Georgstag (23. April) – etwa der Georgsritt in Bergatreute-Gwigg, den Markustag (25. April), Ösch- Fußprozessionen in der sogenannten Kreuzwoche, also der Woche, in der Christi Himmelfahrt liegt. Ebenfalls Reiterprozessionen sind in unserer Region die Blutritte von Weingarten und Bad Wurzach zur Verehrung von Heiligblutreliquien. Herausragend ist der Stephanusritt in Eisenharz (am 26.12.). Als eines der sogenannten Herrenfeste wird das Fronleichnamsfest besonders ausgeschmückt. Blumen werden mühevoll erfragt, Blüte für Blüte gesammelt und ab der ersten Morgendämmerung in Kleinarbeit gelegt. Sie sind Ausdruck der Verehrung des allerheiligsten Altarsakraments, der geweihten Hostie, die dann in einer Monstranz über die Blütenteppiche getragen werden.
Hier Eindrücke aus Wangen im Allgäu, 2023.





